„Big Geo Show“: Wissenschaftsjournalist trifft „Dschungelcamp“-Moderator (2023)

Am 20. und 27. Mai ist Dirk Steffens als „Master Mind“ in zwei RTL-Testsendungen mit dem Titel „Die große Geo-Show – In 55 Fragen rund um die Welt“ zu erleben. Moderiert werden die Shows, zu denen viele Prominente auf die Reise geschickt wurden, von Sonja Zietlow. Unsere Redaktion sprach mit dem 55-Jährigen über das Projekt und fragte, wie ein Wissenschaftsjournalist und ein „Dschungelcamp“-Moderator zusammenpassen.

und Interview

Vondennis ebbecke

Steffens, brillant am 20. und 27. MaiRTL„Die große Geo-Show – In 55 Fragen um die Welt“ – mit Ihnen als „Master Mind“. Was können die Zuschauer von diesen beiden Shows erwarten?

Dirk Steffens:Sie können die Welt mit anderen Augen sehen. „The Great Geo Show“ möchte unsere wundervolle Welt mit all ihren Geheimnissen und Naturwundern näher bringen, ohne zu predigen. Es gibt zwei weitere Ideen, die Teil dieses Projekts sind und die Shows einzigartig machen. Erstens habe ich alle Expeditionen, die wir zu unseren Prominenten schicken, selbst durchgeführt. Das sind also Dinge, die ich auf die eine oder andere Weise bereits erlebt habe. Es gibt uns die Möglichkeit, auf ganz andere Art, also auf Augenhöhe, miteinander zu reden. Andererseits steckt hinter jeder Promi-Reise ein großartiger Hintergrund, eine Geschichte hinter der Geschichte.

Um nur einige Beispiele zu nennen:armin rohdeErdmännchen fotografiertSüdafrikaund Kristina Vogel füttert Krokodile in Australien. Worum geht es?

Ich habe zum BeispielSabrina Setlurzu einem Tierarzt in einem NaturschutzgebietAfrikagesendet. Gemeinsam betäubten sie einen Elefanten aus dem Hubschrauber und befestigten ihm ein Senderhalsband. Auf den ersten Blick ist dies ein fantastisches Abenteuer für den Promi. Aber es steckt eine tolle Geschichte dahinter, denn wir stehen derzeit vor einer Wildererkrise. Das Markieren von Elefanten trägt dazu bei, Konflikte zwischen Bauern und Tieren zu minimieren und Wilderern eine Falle zu stellen.

Welcher Promi hat während Ihrer Expedition besonders emotional reagiert?

SicherFranco Buschmann. Ich habe ihn nach Norwegen geschickt, um Wölfe zu küssen. Auf den ersten Blick klingt es nach einer lustigen Mission, die wunderbar anzusehen ist. Aber wenn man sieht, wie bewegend dieses Erlebnis für ihn war, wird ein anderer Aspekt deutlich. Eines kann ich schon ahnen: „Buschi“ heult vor Glück im Studio. Es versteht sich von selbst, dass diese emotionale Reaktion unsere Diskussion über den Wolf in einen völlig anderen Kontext stellt. Hasskampagnen gegen vermeintlich blutrünstige Monster lassen sich, wenn man diese anschaulichen Bilder sieht, ganz unterschiedlich einordnen.

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Sie möchten Menschen sensibilisieren, aber mit positiven Erfahrungen und Geschichten?

Ja, Sensibilisierung bedeutet hier Liebe zur Natur. Es geht um Freude, Spaß und Faszination für die Natur. Wer so denkt, muss den Umweltschutz nicht erklären. Wir machen gute Unterhaltung auf der sichtbaren Ebene. Aber: Wir haben ein Anliegen, reden aber nicht darüber. Ohne zu predigen und ohne die Finger zu rühren.

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Dirk Steffens: „Die Zeit des Schocks ist vorbei“

Andere Kollegen, wie etwa Hannes Jaenicke in seinen ZDF-Dokumentationen, verfolgen einen etwas anderen Ansatz und versuchen mitunter, Menschen mit kraftvollen Bildern zu erreichen. was denkst du darüber?

Ich beschäftige mich seit etwa 30 Jahren intensiv mit den Naturwissenschaften. Die Zeit der Schockbilder ist vorbei. Man brauchte sie in einer bestimmten Erkennungsphase, in der man die Leute überraschen und auf die Probleme hinweisen musste. Aber wir alle kennen diese Bilder mittlerweile.

Wie groß ist der Effekt, wenn wir mehr dieser Bilder machen? Der Schreckmoment liegt hinter uns. Es gibt keinen vernünftigen Menschen, der nicht weiß, dass die Umwelt bedroht ist. Ich muss niemanden mehr wecken, weil wir alle wach sind.

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Was sollte Ihrer Meinung nach stattdessen getan werden?

Angesichts der vielen zu bewältigenden Probleme müssen wir das Gefühl der Verzweiflung in einen optimistischen Impuls zum Handeln umwandeln. Es ist wichtig, Frust in Begeisterung für die Zukunft umzuwandeln. In der Ökologie brauchen wir keine Ausnahmen, Verbote oder Zukunftsängste. Mein Standpunkt ist: Durch die Liebe zur Natur eine positive Verstärkung erreichen und die Möglichkeiten aufzeigen, die wir haben. Diesen Ansatz bringen wir übrigens diesen Herbst auch auf wissenschaftlicher Ebene zu den Menschen nach Hause, und zwar in Form eines 90-minütigen Blockbusters bei RTL zur Hauptsendezeit. So etwas hat es in der Geschichte von RTL noch nie gegeben. Wir erzählen unsere Dokumentarfilme auch nicht kritisch oder anklagend.

Bringt der RTL-affine Zuschauer das Thema Natur nicht mit „Dschungelcamp„Hängt das zusammen?

Tatsächlich benennen Sie bereits die Idee hinter unserem Geoprojekt. Daher ist esSonja Zietlowauch der ideale Moderator für „The Great Geo Show“. Damit ist es uns gelungen, diese beiden Welten einander näher zu bringen. Das RTL-Publikum ist weder schlauer noch dümmer als das Publikum anderer Sender. Es ist ein Gerücht.

Passen Natur und RTL zusammen?

Absolut. Wer möglichst viele Menschen erreichen möchte, ist bei RTL genau richtig. Ein Blick in die Sozialwissenschaften zeigt, dass RTL den Querschnitt unseres Landes recht genau abbildet. RTL ist der eigentliche Spiegel und nicht die Kunst. Darüber hinaus ist RTL längst mehr als nur ein Fernsehsender. Zu dieser Familie gehören über ein Dutzend weitere Sender und mehrere Dutzend Radiosender. Die Rede ist auch vom führenden Streamingdienst Deutschlands. Die Rede ist von den Magazinen „Geo“ und „Stern“. Die Rede ist von einem Podcast, der zeitgleich mit den Ausstrahlungen startet. Und die Rede ist von Penguin Random House, dem größten Buchverlag der Welt, mit dem wir im Bertelsmann-Kosmos zusammenarbeiten. Ein Buch von mir zu diesen Themen wird im Herbst erscheinen. Es handelt sich also um ein 360-Grad-Projekt. Da RTL eine umfassende Medienmarke ist, bin ich überhaupt zum ZDF gewechselt.

Doch wie stehen Sie zu der Tatsache, dass „Ich bin eine Berühmtheit – Holt mich hier raus“ Essenstests stattfinden und manchmal sogar die Köpfe toter Tiere serviert werden?

RTL ist wie eine große Messe. Um bei diesem Bild zu bleiben, gibt es bestimmte Imbissstände und Transportunternehmen, bei denen ich gerne Kunde bin. Nicht so bei den anderen. Zur Faszination der Messe gehören aber auch Dinge, die mir persönlich nicht gefallen. Es ist nicht so, dass jeder alle RTL-Projekte für großartig hält. Es sollte für jeden etwas dabei sein und nicht alles für jeden.

In „The Big Geo Show“ gibt es 55 Fragen an Prominente. Was können Prominente in diesem Quiz gewinnen?

Nicht Geld, sondern Quadratmeter. Wir schaffen Ausschweifungen durch die Show. Deutschland hat sich verpflichtet, aus Naturschutzgründen zwei Prozent unserer Fläche in Wüste umzuwandeln. Aber unsere Regierung kann das nicht tun. Aktuell liegen wir nur bei 0,6 Prozent. Mit der „Geo-Show“ können wir nicht so viel Fläche kaufen, um das Defizit auszugleichen. Aber wir können kleine Impulse geben. Wer in den Shows die meisten Quadratmeter zusammen gespielt hat, spielt im Finale mit mir. Erstens ist es zu meinen Gunsten unfair. Um meinen Sendevorteil zu eliminieren, haben sich die netten Kollegen von RTL einige Spielregeln ausgedacht. Ich als „Mastermind“ bin ein wenig gequält.

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Dirk Steffens: „Jetzt bin ich Fan von Sonja Zietlow“

Und Sonja Zietlow verfolgt alles genau. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Moderator von „Junglelejren“?

Aus beruflicher Sicht sind wir unerwartete Liebhaber. Eigentlich sollte man meinen: Sonja Zietlows „Dschungelcamping“ und Dirk Steffens‘ Dschungelexpeditionen sind so grundverschieden, dass sie nicht zusammenpassen. Aber wie sich herausstellt, ist es genau das, was den Spaß macht. Ich bin jetzt ein Fan von Sonja Zietlow.

Prominente wurden nach Südafrika, Indonesien,Australienund in andere Länder der Welt verschickt. Sollte es in Sachen Umweltverschmutzung, Stichwort: CO2-Ausstoß, wirklich so sein?

Die Frage ist: Wäre die Welt ohne Reisen ein besserer Ort? Wahrscheinlich nicht. Sollten sich Politiker treffen, um über Frieden zu verhandeln? Ich denke schon. Sollten Wissenschaftler um die Welt fliegen, um den Klimawandel zu untersuchen? Ich denke schon. Müssen Journalisten reisen, um aus dem Ausland zu berichten? Ich denke schon. Es macht keinen Sinn, Flucht pauschal zu verurteilen, zumal die Flucht für etwas mehr als zwei Prozent des globalen Klimawandels verantwortlich ist, was relativ gering ist. Was viele Kritiker ebenfalls nicht berücksichtigen: Tourismus ist sogar wichtig für den Klimaschutz.

Wie?

Schutzgebiete auf der ganzen Welt werden jährlich etwa acht Milliarden Mal besucht. Was würde mit diesen Gebieten passieren, wenn die Touristen nicht mehr kämen? Um es ganz klar auszudrücken: Ein Reiseunternehmen, das einen Urlaub verkaufen möchte, kann keine weiß getünchten Strände, schmelzenden Gletscher, kaputten Berghänge oder abgeholzten Regenwälder anbieten. Das Hauptprodukt der Tourismusbranche ist intakte Natur. Während der Corona-Zeit habe ich gesehen, was in Afrika passiert ist. Während des Lockdowns, als keine Touristen mehr kamen, hat die Wilderei zugenommen. Wir konnten die Ranger nicht mehr bezahlen. Eine Abhilfe bei unvermeidbaren Flügen ist die Entschädigung. Natürlich ist es immer nur ein Pflaster, denn es ist besser für die Natur, wenn man nicht fliegt. Auf Inlandsflüge und Ballermann-Flüge für 29 Euro sollte man verzichten, um für eine Nacht sein Huckepack zu trinken. Dies ist auch die Prämisse von RTL für grüne Produktionen: Inlandsfahrten von weniger als fünf Stunden mit der Bahn.

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„Big Geo Show“: Wissenschaftsjournalist trifft „Dschungelcamp“-Moderator (4)

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Zum 55. Geburtstag von Sonja Zietlow: Wie sie zum Gesicht von RTL wurde

Sonja Zietlow feiert am 13. Mai ihren 55. Geburtstag. Der Moderator ist den Zuschauern als der witzige Jungle Camp Host bekannt. Doch er hat noch viel mehr zu bieten: die Höhepunkte seiner Karriere.

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Author: Horacio Brakus JD

Last Updated: 16/10/2023

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